Das Fundament, auf dem wir stehen.

Was lässt uns Dinge gut finden? Was schlecht? Was sorgt für Stabilität? Was gibt uns Halt? Was lässt uns bedenkenlos ruhig schlafen?

Sind es die Fakten, unser Verstand, die nackten Tatsachen? Oder ist es eher ein Gefühl, Geborgenheit, sich sicher fühlen, ohne dafür einen rationellen Grund nennen zu können?

Marketing-Experten wissen es schon lange… wir entscheiden aus einem Gefühl heraus und nicht aufgrund von Fakten. Und das auch – oder gerade im Berufsleben! Warum bleibe ich bei einem Arbeitgeber? Warum finde ich meinen Job gut? Sind es die Job-Benefits, das Gehalt, die Tätigkeiten? Sicherlich spielt dies eine große Rolle, aber unsere Entscheidung für oder gegen etwas treffen wir nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Bauch. 

Wir verbringen die meiste Zeit des Tages mit unserer Arbeitswelt. Daher ist es selbstverständlich, dass wir uns dort, wo wir uns am meisten aufhalten, wohlfühlen wollen. Attraktive Arbeitsbedingungen, gute Arbeitsausstattung und ein verträgliches Maß an Arbeitsbelastung sind hier sicherlich wichtige Faktoren.

Daneben ist jedoch ein Faktor nicht außer Acht zu lassen, der auf den ersten Blick vielleicht nicht erkennbar oder greifbar ist. Die psychologische Sicherheit.

Wie fühle ich mich? Erhalte ich Wertschätzung, Lob oder überhaupt ein Feedback?

Wir sind intrinsisch motiviert. Und diese intrinsische Motivation benötigt Treibstoff! Regelmäßiges Feedback, zu wissen, was ich leiste, und Bestätigung sind der Treibstoff der Leistungsbereitschaft. Erkenne ich einen Sinn in meiner Arbeit? Weiß ich, dass mein Vorgesetzter zufrieden mit meiner Tätigkeit ist? 

„Nicht geschimpft ist genug gelobt“ sollte Schnee von gestern sein! Wir klagen über Fachkräftemangel. Die besten Fachkräfte sind die, die wir im Unternehmen bereits haben. Sagen wir ihnen, dass sie gut sind! Gleichzeitig wird das „Wir-Gefühl“ gestärkt, Vertrauen wächst und das wiederum steigert die Performance. 

Und noch ein Aspekt darf hier nicht unerwähnt bleiben. Auch wenn mal etwas schief geht und Kritik geübt wird, hilft ein gut gefüllter Wertschätzungsvorrat. Werden wir nie gelobt, aber stattdessen kritisiert, trifft diese Kritik hart. Je stärker wir uns jedoch grundsätzlich gewertschätzt fühlen, desto weniger kann uns eine Kritik anhaben.

Übrigens: Feedback ist keine Einbahnstraße! Auch Führungskräfte benötigen das Feedback ihrer Mitarbeitenden. Der Einzelkämpfer– Modus hat sich überlebt. Dazu habe ich aber bereits hier Kulturwandel statt Inseldiskussion und hier Was bedeutet Führung für mich? Gedanken zusammengefasst.

Wie funktioniert nun gute Kommunikation? 

Höre aktiv zu

Für mich ist Zuhören die wichtigste Disziplin der Kommunikation. Schenke Aufmerksamkeit! Messenger, E-Mail und andere Ablenkungen haben in dieser Zeit Pause! Bewusst zuhören, aufnehmen was mein Gegenüber verbal und nonverbal transportiert. Offen sein, auch in der eigenen Körpersprache.  Aktives Nachfragen, das Verstandene reflektieren.

Sei geduldig. Widerstehe dem Drang, jede kleine Sprechpause für eine Erwiderung zu nutzen. Oftmals sind wir in Gedanken weniger beim Zuhören und mehr beim gedanklichen Formulieren unserer Antwort. Nimm Dir Zeit zum Zuhören. Du kannst das Gehörte zusammenfassen oder nachfragen, ob Du das Gehörte richtig verstanden hast. Nachfragen und verstehen ist besser als deuten und interpretieren. 

Nimm Dir Zeit

Gespräche, die unsere Aufmerksamkeit bedürfen, können nicht „zwischen Tür und Angel“ geführt werden. Wenn Dein Gegenüber ein wichtiges Anliegen hat, gib ihm Zeit. Das ist nicht immer adhoc möglich. Besser ein Gespräch ein wenig verschieben, als ein Gespräch mit halber Aufmerksamkeit führen. Wichtig ist hierbei, dass der Zeitpunkt nicht ins „Unendliche“ verschoben wird. Sei verbindlich und vereinbare einen zeitnahen Zeitpunkt.

Schaffe die passende Gesprächsatmosphäre

Ein offenes, vertrauensvolles Gespräch braucht eine hierzu passende Umgebung. Bespreche persönliche Anliegen nicht dort, wo neugierige Ohren mithören können. 

Sei einladend. Manch eine Führungskraft zitiert ihre Mitarbeitenden regelrecht „zur Audienz“. Das hat wenig mit Wertschätzung und Augenhöhe zu tun. Und meistens sorgen solche Situationen für Fragezeichen und Spekulationen bei den übrigen Mitarbeitenden. „Was wollte der Chef von Dir?“ „Gibt es was wichtiges?“. Am besten gar nicht in eine solche Situation hineinmanövrieren. 

Achte darauf, dass im Gespräch keine räumlichen Barrieren vorhanden sind. Einer vor dem Schreibtisch und einer dahinter ist hier der Klassiker. Auch hier gilt es zugewandt zu sein.

Und am Ende des Gesprächs? Fasse die wichtigsten Punkte nochmals zusammen. Sind weitere Schritte oder Maßnahmen erforderlich? Wichtig ist es, dass alle Beteiligten mit dem gleichen Verständnis für das Ergebnis oder den weiteren Weg das Gespräch beenden. Ein definiertes Ergebnis oder ein definierter weiterer Weg sorgt für ein Gefühl der Sicherheit – nachhaltig über das Gespräch hinaus.

Dialog und Feedback sind das Fundament unserer Sicherheit. Lasst uns ein langlebiges Fundament bauen, welches wir stetig erneuern und modernisieren – für unsere gemeinsame Sicherheit!