In einer zunehmend komplexen Welt, in der die Anforderungen an kommunale Verwaltungen stetig wachsen, zeigt sich ein Erfolgsmodell immer deutlicher: die interkommunale Zusammenarbeit. Rheinland-Pfalz ist ein Vorreiter in diesem Bereich und liefert eindrucksvolle Beispiele dafür, wie Kooperation zwischen Kommunen nicht nur Prozesse effizienter gestalten kann, sondern auch spürbare Vorteile für Bürgerinnen und Bürger mit sich bringt.(Rhein-Zeitung)
Kooperation statt Alleingang: Warum Vernetzung der Schlüssel ist
Der Landkreistag Rheinland-Pfalz hat die Zeichen der Zeit erkannt. „Wir müssen effektiver werden. Wir sind einfach gezwungen, etwas zu verändern“, betonte Andreas Göbel, der geschäftsführende Direktor des kommunalen Spitzenverbands. Interkommunale Zusammenschlüsse bieten hier eine wegweisende Lösung: Kommunen bündeln ihre Kompetenzen und Ressourcen, um Verwaltungsprozesse zu vereinfachen und zu standardisieren.
Beispiele hierfür sind gemeinsame Vorhaben wie die Autozulassung, die Vereinheitlichung von Eltern- und Wohngeldverfahren oder die Stärkung des Brand- und Katastrophenschutzes. Auch in den Bereichen Cybersicherheit und Digitalisierung eröffnen sich durch Kooperationen enorme Potenziale. Innenminister Michael Ebling (SPD) unterstreicht die Bedeutung solcher Projekte: „Durch eine konstruktive Zusammenarbeit und den Austausch von Ressourcen und Wissen können Kommunen oft mehr erreichen als im Alleingang.“
Fördermittel und Beratung: Unterstützung durch das Land
Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt diese freiwillige Zusammenarbeit mit großzügigen Förderprogrammen. Kommunale Projekte können je nach Anzahl der beteiligten Partner Fördermittel von bis zu 320.000 Euro erhalten – und unter bestimmten Bedingungen sogar darüber hinaus. Um diese Kooperationen zu fördern, wurde zudem eine Beratungsstelle eingerichtet, die Kommunen unterstützt und praktische Erfahrungswerte vermittelt.
Jüngst wurden Förderbescheide für zehn Modellvorhaben vergeben, und das Land hat für die kommenden zwei Jahre jeweils 5 Millionen Euro an Fördergeldern bereitgestellt. Damit setzt Rheinland-Pfalz ein klares Zeichen: Kooperation wird nicht nur gewünscht, sondern aktiv gefördert.
Erfolgsmodell Eifel-Mosel-Hunsrück: Eine gemeinsame Kfz-Zulassungsstelle
Ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit ist das Modellprojekt der Landkreise Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und seit kurzem auch des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Gemeinsam haben die Kreise in der Region Eifel-Mosel-Hunsrück eine gemeinsame Kfz-Zulassungsstelle geschaffen. Ab dem 1. Februar können Bürgerinnen und Bürger aus den beteiligten Zulassungsbezirken ihre Fahrzeuge über diese zentrale Stelle an- und abmelden.
Dieter Schmitz, Büroleiter der Kreisverwaltung Vulkaneifel, beschreibt die Zusammenarbeit als „sehr erfolgreich“. Für die Umsetzung des Projekts war es notwendig, Verwaltungsstrukturen und Systemabläufe der beteiligten Landkreise aufeinander abzustimmen. „Dieses Vorhaben wäre 1:1 auch von anderen Regionen zu übernehmen, wenn sich die Strukturen gegenseitig anpassen“, so Schmitz. Von der Terminvergabe über Gebührenstrukturen bis hin zu digitalen Prozessen mussten zahlreiche Details harmonisiert werden.
Offenheit und Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg
Der Erfolg des Modellprojekts zeigt, wie wichtig Offenheit und gegenseitiges Vertrauen in der Zusammenarbeit sind. „Man muss sich öffnen und bereit sein, zusammenzuarbeiten“, betont Schmitz. Besonders in ländlichen Regionen wie der Eifel, in denen die Herausforderungen oft ähnlich gelagert sind, bietet die interkommunale Zusammenarbeit enorme Chancen. „Jede interkommunale Zusammenarbeit ist aus meiner Sicht sehr wertvoll. Es wäre notwendig, dass mehr Kommunen mitmachen.“
Der Blick nach vorn: Digitalisierung und neue Projekte
Die vier beteiligten Landkreise wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit weiter ausbauen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Digitalisierung. Als Beispiel nannte Schmitz ein neues Vorhaben zur digitalen Meldung von Abschussplänen durch Jäger, das bislang manuell erfolgte. Solche Projekte zeigen, wie interkommunale Kooperation nicht nur bestehende Prozesse verbessert, sondern auch neue Möglichkeiten eröffnet.
Das Fazit ist eindeutig: Gemeinsam mehr erreichen – durch interkommunale Kooperation, digitale Transformation und eine Kultur des Lernens und der Zusammenarbeit. So können nicht nur die Herausforderungen der Zukunft gemeistert, sondern auch die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig verbessert werden.
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